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Olli sucht ein neues Zuhause

Was wir bekamen, war ein vom Tierheimalltag gestressten und somit mageren, viel knurrenden, klein geratenen Rottweiler. Was wir nun haben, ist ein kleiner, aber wohlproportionierter, sogenannter „Schmuseweiler“ namens Olli.

Olli ist ein ca. 4 Jahre alter, unkastrierter Rottweiler Rüde und kommt aus einem Tierheim, wo er als Fundhund abgegeben wurde. Er wohnt seit Juli 2022 bei uns in Travemünde. Im Alltag ist er ein entspannter Begleiter, der seine Menschen liebt und die reinste Knutschkugel ist. Er gibt sich große Mühe, seinen Zweibeinern zu gefallen und ist äußerst lernwillig, auch wenn Lernerfolge teilweise etwas länger brauchen. Olli kennt den Grundgehorsam und kann bei Fuß laufen, muss allerdings aufgrund seiner Unaufmerksamkeit und leichten Ablenkbarkeit immer wieder ins Training genommen werden. Was er allerdings verstanden hat, bleibt nachhaltig erhalten. Ein wichtiger Kernpunkt im Umgang mit Olli ist die Konsequenz, da er gerne mal versucht, Kommandos zu überhören oder abgelenkt ist. Es braucht viel Ruhe, bestimmtes und konsequentes Auftreten.

Ollis Facetten

Olli hat vermutlich nie grundlegendes im Welpenalter gelernt. Das wird langsam aber sicher nachgeholt. In neuen oder ungewohnten Umgebungen ist Olli etwas gestresst und muss hier individuell und langsam dran gewöhnt werden. Hat er sich an neue Umgebungen gewöhnt, entspannt er sich sehr schnell und fügt sich sehr gut ein. Außerhalb des Hauses zeigt er sich als aufgeweckter und interessierter Hund, welcher leider das Leinenpöbeln für sich entdeckt hat. Hier wird daran gearbeitet, trotz Erfolge bedarf es hier aber weiterer Arbeit und Konsequenz. Mit Hündinnen kommt er sehr gut zurecht, mit Rüden wird gerne gepöbelt, aber auch daraus lässt er sich herausholen und beruhigen. Man lernt das typische Rotti-Knurren einzuordnen. Ist es ein zufriedenes Knurren oder ein "ich mag das nicht, aber lasse es über mich ergehen"-Knurren, ist nach einer gewissen Eingewöhnung gelernt. Fremde Menschen werden überschwänglich begrüßt, dies legt sich aber mittlerweile immer mehr. Aufgrund eines starken Jagdtriebes muss von jeglichen Jagdspielen wie bspw. Ballwerfen abgesehen werden.

Warum wir ein neues Zuhause für ihn suchen

Trotz aller positiven Fortschritte und seines lieben Gemüts, wird er bei uns nicht bleiben können. Es ist Nachwuchs unterwegs. Der Jagdtrieb erstreckt sich leider auch auf Kinder. Dies hat, nachdem er einen Monat bei uns war, zu einem einmaligen -glücklicherweise nicht schwerwiegenden- Beißvorfall geführt. Weshalb eine Feststellung der Gefährlichkeit läuft aber noch nicht erfolgt ist. Seitdem läuft Olli draußen nicht frei herum, sondern an der kurzen Leine und immer mit Maulkorb. Sein ausgeprägter Jagdtrieb, vor allem bei sich ungeschickt bewegenden Kindern, hindert uns daran, Olli weiterhin ein für ihn offenes und stressfreies Leben in unserem Haus zu bieten. Weder für uns als Paar, mit Kind, noch für einen zu Stress neigenden Hund wie Olli, wäre die Situation in den nächsten Jahren tragbar. Eine Übergabe ins Tierheim möchten wir unbedingt verhindern. Diesen Rückfall in altes Stressverhalten wollen wir nicht verantworten. Für Olli wünschen wir uns einen erfahrenen Menschen, der gewillt ist, an seinen Macken zu arbeiten, bereits erlerntes weiter ausbaut und mit seinen Eigenheiten klarkommt. Olli wird nicht an Haushalte mit kleinen Kindern oder Katzen vermittelt.